Ein Klingelton und alle fassen sich an die Brusttasche. So war das auf der Transport Logistic in den 90ern, erinnert sich Ilka Inselmann. Worauf Sie sich 2025, 30 Jahre nach ihrer ersten Transport Logistic freut, verrät die Managing Direktorin von FCL Marine Agencies im Interview.
Frau Inselmann. Was ist für Sie der Kern der Transport Logistic?
Es klingt banal, aber man trifft sich einfach auf der Messe wieder. Der persönliche Austausch ist in schweren Zeiten und in denen sich der Markt extrem wandelt, sehr wichtig. Für uns ist das essenziell. Dass die Reedereien immer weniger Dienstleistung neben dem reinen Transport etwa von Containern bringen, bringt für Marktteilnehmer Probleme mit sich, etwa für die Spediteure. Je kleiner das Unternehmen, desto wichtiger ist auch der persönliche Kontakt.
Ganz wichtig ist das Thema Sichtbarkeit. Dafür ist der Gemeinschaftsstand einfach eine ausgezeichnete Plattform. Wir entscheiden uns jedes Mal neu gegen einen eigenen einzelnen Messestand. Den Aufwand mit dem Service vor Ort würde sehr viel Kapazitäten binden, die wir lieber für unsere Kunden investieren. Außerdem sind die Stände von Bremen und Hamburg die Stände, wo jede und jeder Relevante mal vorbeigehen.
Wann waren Sie zum ersten Mal dabei?
Das muss 1995 gewesen sein, also inzwischen 30 Jahre her. Ich kenne die Messe noch ohne Handys. Und dann irgendwann kamen Leute mit den großen Koffern, die darin Telefone hatten. Dann irgendwann liefen wir alle mit dem Handy durch die Gegend. Das war dieses Nokia, bei dem alle den gleichen Klingelton hatten. Wenn das klingelte, fassten sich alle an die Brusttasche. Und man musste immer zusehen, dass man jemanden kannte, bei dem man aufladen konnte. Das ist inzwischen mit vernünftiger Vorbereitung ja nicht mehr so.
Was ist gleichgeblieben?
Der 2-jährige Rhythmus. Das ist gut für die Kontinuität. Und natürlich gibt es immer noch den internen Battle bei uns (lacht.), wer mitdarf.
Mit wie vielen Personen sind Sie denn vertreten?
Wir sind auf jeden Fall zu dritt da, eventuell zeitweise zu fünft.
Wenn man sie fragen würde, was bringen Sie mit als FCL Marine Agencies mit?
Wir als Transatlantikspezialisten bringen viele Jahre Erfahrung in dem Geschäft mit, auch dem ungewöhnlichen Transatlantikgeschäft. Ob Baustellenauslieferungen oder andere Dinge in Eigenregie. Wir steuern die Dinge selbst hier aus Bremen. Das ist für mich immer noch Peoples Business.
Wir haben eigentlich immer nur Doppelteams, einen festen Ansprechpartner, der Preise macht und dann einen in der Abwicklung. Die Leute haben bei uns maximal mit 2 Leuten zu tun. Das kommt auch bei den Kunden wirklich gut an. Wir kennen die Geschäfte. Aber wir wollen auch dazulernen und uns weiterentwickeln. Kunden wissen manchmal nicht, welche Lösungen wir ihnen anbieten können. Das wollen wir in München deutlich machen.
Gibt es einen Moment, auf den sie sich besonders freuen auf der Messe?
Ich finde eigentlich immer den ersten Kaffee morgens auf der Messe sehr besonders. Bevor der Run losgeht, trinken wir immer gemeinsam einen Kaffee und besprechen den Tag. Da spürt man dann schon so eine angenehme Aufgeregtheit. Das ist für mich ein sehr besonderer Moment.
Danke für das Gespräch.