Herr Alker, Ihr Unternehmen ist mittlerweile an mehreren Standorten in Deutschland vertreten. Wie war Ihr Messeerlebnis bei der vorigen Ausgabe 2023?
Michael Alker: 2023 war für uns eine Premiere. Wir waren zum ersten Mal auf dem Bremen-Stand vertreten, und das hat uns so begeistert, dass wir dieses Jahr wieder dabei sind. Gerade nach der Pandemie hatten wir das Gefühl, dass sich viele Kontakte neu gefunden haben. Der direkte Austausch hat uns enorm bereichert und uns positive Impulse gegeben. Das Jahr 2023 hatte sich für uns wirklich zum Guten gewendet.
Was macht für Sie eine erfolgreiche Messe aus?
Persönliches Netzwerken. Und das wurde beim letzten Mal sogar übertroffen. Man trifft Kunden, Freunde, Weggefährten – oft bringen sie noch jemanden mit, den man vorher nicht kannte. Genau so entstehen wertvolle Verbindungen. In einer Welt, in der vieles virtuell und über Social Media abläuft, bleibt das persönliche Gespräch doch unersetzlich. Ein Treffen bei einem Kaffee oder einem Bier, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht – das ist einfach unbezahlbar.
Wie hat Ihre berufliche Reise begonnen?
Ich habe meine Ausbildung als Speditionskaufmann bei Kühne + Nagel in Düsseldorf gemacht und bin dann zur Reederei Neptun Orient gewechselt. Dort hatte ich erste Berührungspunkte mit Bremen. Die Stadt und vor allem der Hafen haben mich fasziniert. Freunde dort haben mir Schiffe und den Hafen gezeigt – als jemand, der aus dem Inland kommt, war das eine völlig neue Welt für mich. Später habe ich verschiedene Positionen innegehabt, auch in Frankreich. Vor zwölf Jahren habe ich mich dann selbstständig gemacht.
Welche Rolle spielt Bremen heute für Sie?
Bremen ist für mich der Ursprung meiner Schifffahrtskarriere. Die Stadt ist für mich hochgradig persönlich besetzt, weil dort alles angefangen hat. Das ist tief verwurzelt.
Was bringen Sie in diesem Jahr zur Messe mit?
Das Persönliche. Wir sind kein Industrieunternehmen und wollen das auch nicht werden. Bei uns steht der Mensch im Vordergrund – sowohl intern als auch bei den Kunden. Ich habe die besten Erfahrungen gemacht, wenn man Dinge mit Herz und persönlichem Engagement angeht. Mein Motto ist: „Blick über den Tellerrand“. Mein damaliger Ausbilder sagte immer: „Im Zickzack geradeaus gehen.“ Das habe ich mir behalten. Führung bedeutet für mich, Fehler zu erkennen und zu korrigieren, nicht Schuldige zu suchen.
Gibt es einen besonderen Moment, den Sie mit der Messe verbinden?
Es ist einfach ein tolles Gefühl, als Aussteller über die Messe zu gehen. Man sieht viele bekannte Gesichter, tauscht sich aus, und es herrscht eine lebendige Atmosphäre. Das ist etwas ganz anderes als eine sterile Industriemesse. Hier geht es persönlicher zu, ein bisschen hemdsärmeliger und lockerer – das macht für mich den Charme aus.
Sie haben erwähnt, dass bald eine neue Generation in Ihrem Unternehmen nachrückt. Wie sehen Sie diesen Wandel?
Das ist unsere nächste große Herausforderung. Mein Geschäftsführer-Kollege und ich bereiten den Übergang vor, weil wir unser Unternehmen verjüngen müssen. Ich bin 58, werde zur Messe 59 – wenn nicht jetzt, wann dann? Es ist wichtig, jüngeren Leuten die Chance zu geben, ihre eigene Duftmarke zu setzen, anstatt einfach nur das weiterzuführen, was ich aufgebaut habe.
Bringen die jüngeren Kollegen auch neue Ideen ein, an die Sie sich erst gewöhnen müssen?
Absolut! Ich würde lügen, wenn ich etwas anderes behaupte. Die größte Veränderung ist wohl die Digitalisierung. Früher haben wir fast alles telefonisch gemacht, heute laufen viele Gespräche über Teams, Chat-Nachrichten oder Social Media. Ich habe mich daran gewöhnt, aber für mich bleibt das persönliche Gespräch das Maß aller Dinge. Trotzdem müssen wir uns der Zukunft stellen.
Was ist Ihr Fazit?
Die Zeiten ändern sich, und das ist gut so. Aber persönliche Begegnungen und echtes Netzwerken bleiben unersetzlich. Und dafür ist die Messe der perfekte Ort.
Danke für das Gespräch.