Kooperation gewinnt Preis

bremenports wurde am Montag für das Projekt Revitalisierung der Billerbeck mit dem dritten Preis beim Niedersächsischen Gewässerwettbewerb „Bach im Fluss“ ausgezeichnet.

Beim Projekt im Landkreis Cuxhaven hat die Hafenmanagementgesellschaft mit dem Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände im Altkreis Wesermünde, dem Unterhaltungsverband Nr. 80 Lune und dem Bürgerverein Bokel kooperiert.

Beginnend mit der Erarbeitung der Konzeption im Jahr 2010 bis zur Zulassung im Jahr 2015 hat bremenports dafür die Planung verantwortet. Es wurden in diesem Zusammenhang noch rd. 30 ha Flächen erworben, die Planung bis zur Einreichung des Antrags durchgeführt, das anschließende Zulassungsverfahren begleitet, die Ausführungsplanung erarbeitet und das Bauvorhaben ausgeschrieben.

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Ranaturierung auf 5,5 Kilometern

Teilnehmer der Scheckübergabe nebeneinander: Vorne, vlnr.: Dr. Jan. Arning, Thomas Wieland, Ulrich Kraus, Frank Doods
Vorne, von Links: Jan Arning, Thomas Wieland, Ulrich Kraus, Frank Doods

Das Projekt ist eine Kompensationsmaßnahme: Die Billerbeck wurde auf ca. 5,5 km Länge umfassend renaturiert. Sowohl das aquatische System als auch auenbezogene Maßnahmen wurden berücksichtigt. Der Gewässerverlauf wurde mit der Anlage von Bermen und Oberbodenabgrabungen auf einer Länge von rund 2.850 m verlegt. Abschnittsweise wurden Kies, Totholz und Strömungslenker eingebaut. Zusätzlich wurden 7 Stillgewässer, 25 Blänken, 30 Grundschwellen und mehrere Sandfänge angelegt. Dabei wurden rund 35.500 Kubikmeter Oberboden abgetragen. Dieser wird für landwirtschaftliche Bodenauftragsflächen verwertet. Davon wurden etwa 2250 Kubikmeter Torf und torfhaltige und lehmige Böden ins Große Moor abgefahren. Das Material wird dort für eine Wiedervernässungsmaßnahme verwendet.

Engagement und Können

Den ersten Platz in der Kategorie „Hauptamt“ belegte der Landkreis Lüneburg für die Renaturierung der Neetze bei Thomasburg. Überreicht wurden die Preise von Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Umweltministerium, und dem Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Städtetages (NST), Dr. Jan Arning. „Die Beiträge des Wettbewerbs belegen eindrucksvoll das große Engagement und das technische Können, mit denen Gewässerprojekte in unserem Land umgesetzt werden“, sagte  Staatssekretär Doods bei der Preisverleihung.

Der Gewässerwettbewerb wird vom Niedersächsischen Umweltministerium und der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens unterstützt. Geschäftsstelle des Wettbewerbs ist die Kommunale Umwelt-Aktion UAN. Er wurde 2010 ins Leben gerufen und findet alle zwei Jahre statt. Ziel des Wettbewerbs ist es, im Sinne der EG-Wasserrahmenrichtlinie die Gewässerentwicklung in Niedersachsen zu fördern, gelungene Projekte der Fließgewässerentwicklung öffentlich zu präsentieren und die Vorbildfunktion guter Projekte zu nutzen. Verschiedene haupt- und ehrenamtliche Teilnehmende aus Kommunen, Landkreisen, Verbänden, Unternehmen oder Vereinen reichten insgesamt 36 Beiträge für den diesjährigen Wettbewerb ein.

Preisverleihung alle 2 Jahre

Die siebenköpfige Expertenjury bereiste im Vorfeld elf ausgewählte Projekte in ganz Niedersachsen. Die Bewertung der Beiträge erfolgte primär anhand der ökologischen Wirksamkeit zur Verbesserung der Situation im und am Gewässer. Daneben wurden weitere Themen wie Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung einbezogen sowie Aspekte wie Konfliktmanagement, Kooperationen und kreative Finanzierung berücksichtigt. Die Jury zeigte sich beeindruckt vom hohen fachlichen Niveau, mit dem die Wettbewerbsteilnehmenden die Umweltbedingungen in und an den niedersächsischen Gewässern tatkräftig verbessern.