Landstrom für Autotransporter
Die Senatorin für Wirtschaft, Transformation und Häfen, Kristina Vogt, hat heute (20. Mai 2025) gemeinsam mit der Reederei Höegh Autoliners und der Hafengesellschaft Bremenports ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Nutzung von Landstrom unterzeichnet. Die norwegische Reederei wird ab September 2025 ihre Autotransporter im Bremerhavener Nordhafen mit klimafreundlichem Strom vom Land versorgen. Ein Schritt, der die gesetzlichen Vorgaben übersteigt.
Kristina Vogt, Senatorin für Häfen, Wirtschaft und Transformation anlässlich der Unterzeichnung: "Die bremischen Häfen gehen beim Klimaschutz voran. Mit der Landstromversorgung für Autotransporter schaffen wir ein Angebot, das über die EU-Vorgaben hinausgeht. Und zeigen damit, dass wir den Umbau hin zu einem emissionsarmen Hafen aktiv gestalten."
Mit dem heutigen MoU bekennt sich Höegh Autoliners als erstes Unternehmen zur Nutzung der neuen Landstromanlage am BLG-Terminal im Nordhafen, deren Inbetriebnahme für September 2025 vorgesehen ist. Die Anlage wurde auf Grundlage eines Senatsbeschlusses von 2020 geplant und ist Teil des umfassenden Landstromausbaus in den bremischen Häfen.
"Wir freuen uns, dass wir unsere Zusammenarbeit mit Bremerhaven vertiefen können und einen unserer wichtigsten Häfen bei seinen Bemühungen um die Dekarbonisierung unterstützen können. Mit dieser Zusammenarbeit machen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf unserem Weg zu Net-Zero.", sagt Andreas Enger, CEO von Höegh Autoliners.
"Mit MSC haben wir eine ähnliche Vereinbarung bereits für die Containerkaje getroffen. Dass sich mit Höegh Autoliners jetzt eine weitere große Reederei schon vor der Landstrompflicht ab 2030 ganz klar zur Versorgung mit sauberem Strom in den Häfen bekennt, ist ein absolut positives Signal. Das macht einmal mehr deutlich, dass die Branche längst erkannt hat, dass Klimaschutz kein grünes Feigenblatt, sondern ein elementarer Bestandteil zur Dekarbonisierung der Schifffahrt und in der Hafenentwicklung ist", so Bremenports-Geschäftsführer Robert Howe.
Senatorin Vogt: "Landstrom ist eine der schnell wirksamen, technisch verfügbaren Maßnahmen, um Emissionen im Hafenbetrieb deutlich zu senken. Dass sich ein global agierendes Unternehmen wie Höegh freiwillig und frühzeitig dazu bekennt, ist ein wichtiges Signal – und ein Anreiz für andere Reedereien, diesen Weg mitzugehen."
Die neue "Aurora"-Schiffsklasse von Höegh Autoliners ist landstromfähig, "ammonia-ready" – also für den Betrieb mit Ammoniak vorbereitet – und mit Photovoltaik ausgestattet. Vier der zwölf geplanten Schiffe dieser Klasse sind bereits im Einsatz und laufen auch Bremerhaven regelmäßig an.
Mit der Anlage im Nordhafen wird erstmals in Bremerhaven auch für den Autotransport-Verkehr eine Landstromversorgung geschaffen. Parallel entstehen derzeit drei Landstromanlagen am Containerterminal sowie eine weitere Anlage für Kreuzfahrtschiffe an der Columbuskaje im Überseehafen. "Wir investieren gezielt in die Infrastruktur für klimafreundliche Schifffahrt – aber das allein reicht nicht", so Vogt weiter. "Damit Landstrom zur Regel wird, braucht es bundesweit faire Rahmenbedingungen: grüner Strom muss bezahlbar, der Netzausbau gesichert und der Bund an der Finanzierung beteiligt sein."
Der heutige Termin unterstreicht die wachsende Nachfrage: Auch weitere Reedereien haben bereits ihr Interesse an einer Landstromnutzung in Bremerhaven bekundet.
Ansprechpartner für die Medien:
Christoph Sonnenberg, Pressesprecher bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Tel.: (0421) 361-82909, E-Mail: [email protected]