Smartport-Strategie vorgestellt – jetzt beginnt die eigentliche Arbeit

Viel Zeit zum Verschnaufen hat sich die Smartport-Community nicht genommen: Nach der Vorstellung der in den vergangenen knapp zwölf Monaten gemeinsam entwickelten Smartport-Strategie, machten sich rund 120 Teilnehmer:innen aus Unternehmen, Behörden und Wissenschaft heute beim nächsten gemeinsamen Workshop gleich an die weitere Arbeit.  

Genau daran werde es, nachdem nun das gemeinsame Strategie-Papier vorliegt, auch in Zukunft nicht mangeln, betonte Häfen-Staatsrat Kai Stührenberg gleich zu Beginn des Workshops: „Heute haben Sie einen echten Meilenstein erreicht – die jetzt vorliegende Smartport-Strategie umfasst nicht nur einen klaren Fahrplan samt einer digitalen Roadmap, sondern auch viele konkrete Projekte und Ziele für den intelligenten Hafen von morgen“, betonte er an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Arbeitstreffens gewandt und machte gleichzeitig deutlich: „Die Erstellung dieser Strategie war ein All-hands-on-Deck-Manöver – auf dieses gemeinsame Engagement werden wir auch in Zukunft angewiesen sein.“ Letztlich gehe es um nicht weniger, als die Transformation der Häfen – das sei eine klare Daueraufgabe mit klarem Ziel: „Es geht um den Erhalt zahlreicher Arbeitsplätze, es geht um die Arbeit von morgen, es geht um unsere Häfen als wirtschaftliches Standbein unseres Landes, so Stührenberg weiter: „Der Weg zum Smartport wird ein fortdauernder Entwicklungs-, Anpassungs- und Veränderungsprozess sein, dessen Erfolg ganz klar weiterhin von Ihrem und unser allen Engagement abhängt.“

Digitalisierungsprojekte von herausragender Bedeutung

Die Smartport-Strategie und die im Rahmen dieses Projekts entstandene Smartport-Community der Hafenunternehmen, mache dabei einen klaren Kulturwandel deutlich: Die Unternehmen im und rund um den Hafen müssten angesichts der sich verschärfenden Wettbewerbssituation reagieren und dabei komme Innovations- und Digitalisierungsprojekten eine herausragende Bedeutung zu: „Im Rahmen der Smartport-Idee treten die Unternehmen daher nicht mehr allein, sondern gemeinsam mit übergreifenden Projekten auf. In der Smartport-Community haben sich dazu die Hafenakteurinnen und -akteure wie Reeder, Terminals und Dienstleister mit Behörden und hafennahen Institutionen vernetzt – dieses Netzwerk müssen wir weiter ausbauen um die in der Strategie skizzierten Anwendungen und intelligenten Systeme umsetzen zu können“, so Stührenberg.

Auch bremenports-Geschäftsführer Robert Howe baut genau darauf: „Wir haben die Entwicklung der Smartport-Strategie im Auftrag des Senats angestoßen und werden auch den weiteren Prozess mit eigenen Projekten ergänzen und organisatorisch begleiten. Es hat uns absolut begeistert, wie engagiert die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen der Workshops und zahlreicher Arbeitsgruppensitzungen zur Sache gegangen sind. Darauf bauen wir auch für die Zukunft.“

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Häfen-Straatsrat Kai Stührenberg und bremenports-Geschäftsführer Robert Howe

Strategie gibt konkrete Ziele vor

Es sei sehr deutlich geworden, dass man mit der Smartport-Idee bei den beteiligten Hafenunternehmern sozusagen offene Türen eingerannt sei – jetzt müsse es darum gehen, die in der Strategie sieben Themenbereichen zugeordneten kurz-, mittel- und langfristigen Ziele konkret anzugehen: „Sicherlich wird es auf dem Weg noch Veränderungen geben: Angesichts der rasanten Entwicklung gerade im Bereich der Digitalisierung kann eine Smartport-Strategie nicht in Stein gemeißelt sein.“ Dennoch gebe die Strategie sehr konkrete Ziele für das weitere Vorgehen vor: So gebe es in den Häfen beispielsweise den deutlichen Wunsch nach einer Weiterentwicklung des Port-Community-Systems zum hafenweiten Informationsaustausch: „Sowohl die Institutionen im Hafen als auch die Unternehmen vor Ort erheben zahlreiche Daten, die allerdings bislang nicht zusammengeführt und für alle Stakeholder nutzbar vorliegen. Da lassen sich in jedem Fall unternehmensübergreifende Synergien heben“, so Howe. Gleiches gelte für viele weitere Ideen, wie die Einführung eines zentral gesteuerten, hafenweiten Shared Security Center (SCC), von dem aus unter anderem auf unternehmensübergreifende Informationssicherheitsbedrohungen reagiert werden könnte.

Einige Digitalisierungsprojekte, darunter das neue Messsystem für Anlegemanövern von Schiffen (SAMS), das die Infrastruktur der Häfen schützen soll, sowie das Port Railway Information System der Bremischen Hafeneisenbahn (PRINOS) und die aktive Schiffskoordination unter dem Stichwort "Digitale (Außen-) Weser " werden gemeinsam mit Akteuren der Hafenwirtschaft bereits komplett oder in Teilen umgesetzt. Viele weitere sind in Planung oder stehen vor dem Start:  „Das macht deutlich: Mit der jetzt vorliegenden Smartport-Strategie, haben wir einen Meilenstein erreicht – aber die eigentliche Arbeit fängt jetzt erst an“, so Howe abschließend.