Kompensationsmaßnahme für Columbuskaje fertiggestellt

„Nur“ Kajen und Hafenanlagen? Die Bremischen Häfen sind weit mehr: Allein 38  Prozent der zum Sondervermögen Hafen gehörenden Gesamtfläche machen heute ausgewiesene Naturschutzgebiete aus, die als Kompensation für die in den Häfen unvermeidlichen Eingriffe in die Natur geschaffen wurden.

 An den Ufern der Unteren Lune ist nun ein weiteres Kompensationsprojekt umgesetzt worden: Dort sind in den vergangenen Monaten hinter der Uferlinie mehrere Seitengewässer geschaffen worden, die über Flutmulden an die Lune angeschlossen sind. Die so entstandene Seenlandschaft entlang des Flusses soll mit einer Gesamtwasserfläche von 6.600 Quadratmetern unter anderem als Laichgebiet für verschiedene Fischarten dienen. „Außerdem werden die Lebensraumbedingungen für andere Tierarten wie Amphibien, Reptilien, Vögel, Fischotter aufgewertet und zudem sind die kleinen Seen Bestandteil des FFH-Gebietes „Teichfledermaus-Gewässer im Raum Bremerhaven/Bremen“. Auch diese selten gewordene Tierart wird von der Maßnahme profitieren“, berichtet Thomas Wieland, der bei bremenports als Landschaftsarchitekt und Teamleiter Kompensation für das Projekt verantwortlich zeichnet.

Naturnah mit heimischem Bewuchs

Um möglichst vielen Arten einen verbesserten Lebensraum zu bieten, wurde über die Gewässer hinaus außerdem ein vielfältiger, naturnaher Übergang vom Wasser- zum Landbereich geschaffen – und mit selbstgeernteten Samen aus der unmittelbaren Nachbarschaft bepflanzt: „Anstatt mit irgendeiner Samenmischung zu arbeiten, haben wir uns vom Umweltressort den „Wiesefix“ ausgeliehen  – ein Gerät, das mittels einer rotierenden Borste die Samen von Gräsern lösen und einfangen kann.“, so Wieland. Im Ergebnis sieht die neue Seenlandschaft auch durch den heimischen Bewuchs bereits jetzt so aus, als sei sie schon immer dort gewesen – und wird dementsprechend gut von der Tierwelt angenommen: Graureiher, Silberreiher, Flussuferläufer sowie verschiedene Gänse- und Entenarten sind dort schon heute regelmäßige Stammgäste.

Das jetzt fertiggestellte Projekt dient der Kompensation des mittlerweile abgeschlossenen Neubaus der Columbuskaje in Bremerhaven. Allerdings sind bei dieser Maßnahme die Aufwertungen für Natur und Landschaft so groß, dass 45% der Fläche sozusagen „auf Vorrat“ für den Ausgleich zukünftiger Baumaßnahmen im Hafen genutzt werden kann.  Für die Herstellung der Gewässer mussten insgesamt. 20.000 Kubikmeter Bodenaushub bewegt werden, der als wichtiger Rohstoff nun andernorts benutzt werden wird: Der so gewonnene Kleiboden wurde zunächst am Luneplatendeich zwischengelagert und soll später für Deichbaumaßnahmen in Bremerhaven verwendet werden.
 

Ansprechpartner für die Medien:

Matthias Koch, Pressesprecher bei bremenports,
Tel.: (0471) 30901-103
E-Mail: [email protected]

Diesen Artikel teilen