Saubere Sache: Autocarrier gewinnt greenports Award


Der Autocarrier „Auto Energy“ der Reederei United European Car Carriers (UECC) hat den greenports Award für das „Umweltfreundlichste Schiff“  gewonnen. Bereits zum zweiten Mal  setzte sich das Schiff mit 50,1 Punkten an die Spitze der umweltfreundlichen Schiffe, die im Jahr 2021 die Bremischen Häfen angelaufen sind. Und nicht nur das: die Reederei UECC, eine Tochtergesellschaft von NYK und Wallenius Lines,  gewinnt auch den Award für die „Umweltfreundlichste Flotte“ mit einem durchschnittlichen ESI-Wert von 47,9 Punkten. Die Hafenmanagementgesellschaft bremenports vergibt den greenports Award seit 2014 jährlich für das „Umweltfreundlichstes Schiff“ und für die Reederei mit der umweltfreundlichsten Flotte.

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In diesem Jahr wurde erstmal ein besonderes Augenmerk auf eine verminderte Emission von Stickoxiden gelegt. Im Gegensatz zu den Emissionen von Schwefeloxiden, die dank eines europäischen Gesetzes schon signifikant zurückgegangen sind, ist bei den Stickoxiden noch „Luft nach oben“.

 

Katja von Bargen und Rui Picarra bei der Übergabe vom greenports Award auf dem Autocarrier „M/V Auto Energy" am 13.12.22.

Ebenfalls das erste Mal wurde bei der Internationen Transportarbeiter Föderation die Bestätigung eingeholt, dass die Seefahrer nach Tarif bezahlt werden. bremenports-Geschäftsführer  Robert Howe: „Im Sinne der Nachhaltigkeit sind uns verschiedene Aspekte von besondere Bedeutung. Die Schiffe sollen möglichst schadstoffarm unterwegs sein, sie sollen die Bremischen Häfen regelmäßig anlaufen und auch der soziale Aspekt soll bei der Bewertung eine Rolle spielen. Der greenports Award soll so einen Beitrag leisten, vorbildliche Nachhaltigkeit in der Schifffahrt herauszustellen.“

Die 181 Meter lange und 30 Meter breite „Auto Energy“ kann laut UECC bis zu 4000 Autos transportieren und wird mit umweltfreundlichem Flüssigerdgas (Liquified Natural Gas, LNG) angetrieben. Dies reduziert den Ausstoß von Stickoxiden, dabei werden Feinstaub und Schwefeldioxid gar nicht emittiert. Mit diesem Antriebssystem kann die „Auto Energy“ eine 14-tägige Rundreise in der Ostsee mit ausschließlich LNG-Kraftstoff einschließlich Hauptmotor und Hilfsenergieerzeugung absolvieren. Außerdem sorgen moderne Technologien dafür, dass der Hybrid-Antrieb in jedem Modus emissionsarm und mit reduziertem Treibstoffverbrauch unterwegs ist.

Neu in der Schiffsflotte von UECC sind drei besondere RoRo-Frachter, die zur Decarbonisierung der Schifffahrt im Kurzstreckenseeverkehr mit derzeit verfügbaren Technologien beitragen und das IMO-Ziel einer 40-prozentigen Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2030 übertreffen sollen. Zwei der drei weltweit ersten Dual-Fuel-LNG-Batterie-Hybrid-Autocarrier, die beiden Schiffe „Auto Achieve“ und „Auto Advance“ haben 2022 bereits Bremerhaven angelaufen. Die Schiffe sind nach den neuesten Energieeffizienzkriterien gebaut und erfüllen hinsichtlich der Emissionsgrenzwerte auf See die geltenden Gesetzgebungen. Mit dem Einsatz von Batteriestrom (aufgeladen während der Fahrt mithilfe eines Wellengenerators) während der Liegezeit im Hafen, werden Emission von Luftschadstoffen und CO2 in den Häfen vermieden. Zusätzlich sind diese Schiffe mit einem Landstromanschluss ausgerüstet. Neben LNG können die Neubauten auch mit alternativen emissionsarmen Treibstoffen wie Biokraftstoff, Bio-LNG oder synthetischem LNG betrieben werden.

Bereits zum neunten Mal werden die „greenports Awards“ von bremenports verliehen. Neben der öffentlichen Auszeichnung mit dem Award kompensiert bremenports die CO2-Emissionen für einen Anlauf des Gewinnerschiffs in den bremischen Häfen. Dieses Jahr wurden für die „MV  Auto Energy“ 9 Tonnen CO2 kompensiert. Der Klimaschutzbeitrag wird von „DER KLIMAFONDS“ verwendet, um Maßnahmen zur CO2 Reduktion in gemeinnützigen, sozialen und kulturellen Einrichtungen zu fördern.

Der Autocarrier „M/V Auto Energy“ der Reederei United European Car Carriers (UECC).

Die Grundlage für die Ermittlung der Gewinner bilden die Werte des Environmental Ship Index aus 2021, kurz ESI genannt. Der ESI ist ein internationaler Standard, der im Rahmen der World Port Climate Initiative (WPCI) von den Häfen der Nordwestrange entwickelt wurde. Der ESI setzt sich aus Teilbewertungen in Punkten für die Emissionen von Stickoxiden, Schwefeloxiden und Kohlendioxid zusammen und gewährt weitere Punkte sofern das Schiff über einen Landstromanschluss verfügt. Die ESI-Punktzahl bewegt sich zwischen 0 und 100, wobei null den Grenzwerten der IMO entspricht. Werte über null entsprechen damit einer Übererfüllung der gesetzlichen Vorgaben. Nach Einführung des verschärften Grenzwertes für den Schwefelgehalt in Schiffstreibstoffen sank die Anzahl der Schiffe, die einen ESI-Score melden konnten auf 4474 im April 2021. Seitdem „erholen“ sich die Zahlen und mittlerweile ist die Anzahl mit insgesamt 6896 gemeldeten Schiffen wieder gestiegen.