Sichere Sache: Hochwasserschutz bei bremenports

Hochwasserschutz an der Küste: Eine verantwortungsvolle Aufgabe, für die in Bremerhaven bremenports zuständig ist. Und gerade in der Seestadt mit einer Hochwasserlinie von 22 Kilometern ist dies eine besonders vielfältige Aufgabe. Da gibt es die lange Deichlinie im Süden der Stadt an der Luneplate und am Fischereihafen, den „Schmuckdeich“ längs des Alten und Neuen Hafens. Da sind die neuen Spundwände auf der Columbusinsel, die Schleusen, der Containerterminal, das Sperrwerk und die Deichscharte.

Vieles davon ist neu gebaut oder gerade ertüchtigt. Manches bleibt zu tun. Und neben den Planungen und Unterhaltungsarbeiten gibt es die besondere  Herausforderung, wenn im Herbst und Winter die Sturmflut das Wasser gegen die Hochwasserschutzanlagen drückt. Dann können sich Abteilungsleiter Manfred Brandt, Teamleiter Christian von Deetzen und das Hochwasserteam auf die Kolleg:Innen bei bremenports verlassen. Sturmflut ist Gemeinschaftsaufgabe und Teamwork.

"Eine sehr herausfordernde Aufgabe"

Christian von Deetzen ist Leiter des Teams Deichbau bei bremenports

Was zeichnet einen guten Deichbauer aus?

Interesse für unsere Küstenregion, Know-how zu den Themen „Küstenschutz“ und „Bauen am Wasser“ und umfassende Projektmanagement-Kompetenzen. Die Deichbauer von morgen stehen zudem durch den Klimawandel vor großen Herausforderungen, die entsprechend bewältigt werden müssen. Hieraus resultiert ein Anpassungsbedarf auf den sich ein guter Deichbauer in Zukunft einstellen muss. Zudem sollte man kommunikativ sein und gerne im Team arbeiten.

Wie aufwendig ist die Unterhaltung der Deiche und Hochwasserschutzanlagen?

Neben unseren Gründeichanlagen gibt es auch viele konstruktive Anlagen entlang unserer HWS-Linie. Ein Beispiel ist die Columbusinsel. Da haben wir auf  1,3 km hauptsächlich in Spundwandbauweise die Hochwasserschutzlinie auf die aktuellen Anforderungen ausgebaut.  Insgesamt haben wir in unserer Hochwasserschutzlinie über 50 Schließobjekte, Deichscharte, Schieber und Dammbalkenverschlüsse. Diese Anlagen müssen ebenfalls dauerhaft unterhalten  werden.

Ergänzend dazu haben wir an unseren Deichen viele Wege und Straßen zu überprüfen. Unsere Deiche bieten einen überaus beliebten Aufenthaltsort für Bremerhavener und auch Touristen. Daher kontrollieren wir mindestens 1x im Monat alle unsere Anlagen und dokumentieren das auch.

Insgesamt ist die Unterhaltung unserer vielfältigen Anlagen eine sehr herausfordernde Aufgabe, die wir im Team "Deiche" auch nicht alleine durchführen. Wir arbeiten bei der Abarbeitung unserer Aufgaben eng mit anderen Abteilungen und Teams der bremenports zusammen.

Eine besondere Herausforderung sind die Sturmfluten. Wie ist da die Arbeit organisiert?

Insgesamt gibt es für diese Aufgaben bis zu sechs Einsatzgruppen mit jeweils 3-4 Personen, die jeweils von einem Einsatzgruppenleiter geführt werden. Im Wesentlichen sind das Mitarbeiter_innen aus der Abteilung „Werkstatt & Betrieb“.

Die Gesamtverantwortung trägt dann der Einsatzleiter. Er sammelt die Informationen und ist für die komplette Dokumentation und das Informationsmanagement zuständig.  Da sind viele Behörden, Institutionen, anliegende Firmen und sonstige Personen zu informieren. Das ist in der  Sturmflutordnung festgelegt, damit im Einsatzfall nichts vergessen wird.

Kommt es zu einer Sturmflut, steht ihr dann auch selbst an erster Front und schichtet Sandsäcke?

Nein. Wir sind koordinierend tätig. Je nach Wasserstands-Vorhersage, ordnen wir die Sturmfluten in Alarmstufen ein. Ab einer Sturmflut von 2,50 Meter über dem normalen Hochwasser richten wir unser Deichschutzlagezentrum im 12. Stockwerk des SailCity-Gebäudes ein. Hier haben wir sehr gute Voraussetzungen geschaffen, um einen Gesamtüberblick zu wahren und die Kommunikation zielgerichtet steuern zu können.

1,3 Kilometer der Hochwasserschutzlinie sind in Spundwandbauweise abgesichert.


Zusammen für Sicherheit

Auch das Technische Hilfswerk Bremerhaven (THW) ist mit großem Engagement dabei, wenn es darum geht, bei Sturmflut den Deichschutz zu gewährleisten. Grundlage ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem THW und bremenports.

Mit speziell ausgebildeten Fachkräften, geeigneten technischen Fahrzeugen und Werkzeugen und einem transportierbarem Container als Kommunikationszentrale kann das THW wirksame Unterstützung beim Hochwasserschutz leisten. Damit stehen in kritischen Situationen zusätzliche Fahrzeuge und Spezialwerkzeuge und mehr Personal zur Verfügung, um unvorhersehbare Situationen zu meistern.

Die Kooperation mit dem THW ist damit ein wichtiger Baustein zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in und um Bremerhaven.