Klimaanpassungskonzepte für die Häfen setzen auf Resilienz als Leitprinzip
Bremen und Bremerhaven rüsten ihre Häfen für die Folgen des Klimawandels. Mit der aktualisierten Klimaanpassungsstrategie des Landes wurde jetzt die Schlüsselmaßnahme „Land 7 – resiliente Häfen“ beschlossen, die auf dem von bremenports entwickelten Klima-Anpassungskonzept basiert.
„Unsere Häfen sind das Rückgrat der bremischen Wirtschaft – und sie müssen es auch in Zukunft bleiben“, betont Robert Howe, Geschäftsführer der bremenports GmbH & Co. KG und ergänzt: „Mit der neuen Strategie schaffen wir die Grundlage, um Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.“
Die jetzt veröffentlichte Fortschreibung der Klimaanpassungsstrategie identifiziert zentrale klimawandelbedingte Risiken für die Hafenstandorte Bremen und Bremerhaven – von Sturmfluten und Starkregen über Hitzeperioden bis hin zu logistischen Engpässen im Bahnverkehr. Besonders extreme Wetterereignisse wie Stürme oder hohe Wasserstände können den Betrieb erheblich beeinträchtigen. Um die Resilienz der Häfen zu stärken, wurden verschiedene Handlungsfelder definiert, darunter die Anpassung und Ertüchtigung bestehender Hochwasserschutzanlagen wie etwa am Geestesperrwerk und der Stromkaje, die Sicherstellung ausreichender Schlepperkapazitäten bei starkem Wind sowie die Schaffung zusätzlicher Liegeplätze für diese Arbeitsschiffe, die klimafeste Gestaltung von Hafeninfrastruktur und Gebäuden sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Rückstau bei Starkregen. Außerdem sind die Erweiterung von Schienenkapazitäten im Hafen und die Beschattung und energieeffiziente Kühlung von Betriebsgebäuden in den Sommermonaten, sowie ein kontinuierliches Monitoring klimatischer Veränderungen vorgesehen.
„Wir setzen auf ein vorausschauendes Risikomanagement, das nachhaltiges Handeln und betriebliche Leistungsfähigkeit miteinander verbindet sowie auf gezielte bauliche Anpassungen, um die Funktionsfähigkeit der Häfen auch unter veränderten Klimabedingungen sicherzustellen“, sagt Howe. „Klimaanpassung ist kein Einzelprojekt, sondern eine Daueraufgabe, die wir gemeinsam mit allen Hafenakteuren angehen.“ Ein wichtiger Bestandteil der Maßnahme ist daher auch die Sensibilisierung und Einbindung der zahlreichen Akteure im Hafenumfeld – von Terminalbetreibern über Schifffahrt und Bahn bis hin zu Behörden und Forschungseinrichtungen. Der Aufbau gemeinsamer Netzwerke und der Austausch über Anpassungsmaßnahmen sollen künftig intensiviert werden. „Nur wenn wir Wissen bündeln, Verantwortung teilen und frühzeitig handeln, können wir die bremischen Häfen auch in Zukunft als leistungsfähige, sichere und nachhaltige Standorte aufstellen“, so der bremenports Geschäftsführer abschließend. Völlig klar sei in diesem Zusammenhang, dass neben der Anpassung an die Klimaveränderungen insbesondere ein verstärkter Klimaschutz auf allen Ebenen notwendig ist, um die ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Risiken durch den Klimawandel, von vornherein zu minimieren.
Hintergrund: Die erste Klimaanpassungsstrategie für Bremen und Bremerhaven wurde bereits 2018 veröffentlicht. Mit der nun vorliegenden Fortschreibung wird der bisherige Ansatz erweitert und konkretisiert. Die Maßnahme „Land 7 – resiliente Häfen“ basiert auf der Vorgängermaßnahme „Land 8 – Klimaanpassungskonzepte für die Hafenanlagen in Bremen und Bremerhaven“, die bremenports im Auftrag der Freien Hansestadt Bremen entwickelt hat.
Weitere Informationen und die vollständige Klimaanpassungsstrategie finden Sie unter
www.bremenports.de/nachhaltigkeit/klimaanpassung