Erfolgreiche Nachtschicht am Geestesperrwerk
Spülen zählt in der eigenen Küche ja nicht unbedingt zu den Lieblingsaufgaben aller Haushaltsmitglieder – bei bremenports sieht das etwas anders aus: Hier wird zur Not auch nachts mit Leidenschaft gespült – wenn auch in etwas anderem Umfang: Bereits Ende vergangenen Jahres hatten bremenports-Taucher bei einer Routine-Kontrolle festgestellt, dass sich rund um die Stemmtore des Geestesperrwerks torfartig verfestigter Schlick gesammelt hatte, der sich händisch mittels Spüllanze nicht mehr wegspülen ließ. Kurzfristig sollte daher schon im Dezember das „große Besteck“ – das Arbeitsschiff „Hol blank“ mit ihrem Wasserinjektionsgerät – zum Einsatz kommen.
Damals musste der Einsatz zum anvisierten Termin allerdings wegen einer zu hohen Windlast, die das für das Spülen notwendige Hochklappen der Kennedybrücke verhinderte, in letzter Minute abgesagt werden.
In der Nacht auf den heutigen Dienstag lief der Nachteinsatz des insgesamt 10-köpfigen bremenports Teams auf der Hol Blank nun aber nicht nur wettermäßig rund: Nachdem die Brücke um 23.30 Uhr zunächst für die Durchfahrt des Arbeitsschiffes für etwa 20 Minuten hoch- und dann zunächst wieder heruntergefahren wurde, machte sich die Besatzung auf der anderen Seite der Brücke für den Spüleinsatz der besonderen Art bereits. Um 2.30 Uhr hieß es dann noch einmal „Brücke hoch“ und in den nächsten zwei Stunden wurde insbesondere der Drempel-Bereich des Sperrwerks – also sozusagen die Türschwelle unter den Toren – gespült, um den Schlick im Wasser zu lösen, sodass das Sediment anschließend von der Weser selbst bei ablaufend Wasser wieder Richtung Nordsee mitgenommen wird. Parallel dazu machte sich ein Teil des Teams daran, kleine Routinearbeiten an der Brücke selbst zu erledigen und an den Blechen zwischen den Brückenteilen einige Bolzen zu ersetzen. Um 4.30 Uhr konnte die Brücke schließlich nach dem erfolgreichen Nachteinsatz wie geplant wieder heruntergefahren und auch für den Straßenverkehr freigegeben werden.
„Wir wollen angesichts der vor uns liegenden Sturmflutsaison einfach bestmöglich vorbereitet sein und durch das Spülen sicherstellen, dass das Sperrwerk im Ernstfall ohne eventuelle Probleme durch zu viel Schlick rund um die Tore seinen Dienst tut“, berichtete Udo Skeraitis, Teamleiter Anlagenbetrieb bei bremenports, schon im Vorfeld der Aktion. Warum dazu ausgerechnet die nächtliche Uhrzeit gewählt wurde, hatte gleich zwei Gründe: Tidebedingt und um den Verkehr über die Kennedybrücke möglichst wenig zu beeinflussen, war die Nacht schlicht das beste Zeitfenster.