Stimmungsbild: gefaltete Zeitungen übereinander

Erstes Tunnelelement für den Wesertunnel sicher in Bremen angekommen

 

Veröffentlicht am 03. November 2025

Zentimeterarbeit für Lotsen und die bremenports-Teams bei der Passage durch die Schleusen

Ein Meilenstein für eines der größten Infrastrukturprojekte Norddeutschlands: Nachdem es gegen Mitternacht durch die Kaiserschleuse in Bremerhaven auf die Weser Richtung Bremen ging, ist das erste Tunnelelement für den künftigen Wesertunnel heute gegen 15 Uhr sicher am Zielort angekommen: Nach einer rund 50 Kilometer langen Fahrt über die Weser liegt das 120 Meter lange und 22.000 Tonnen schwere Betonelement nun fest vertäut im Bremer Kalihafen.
Für die Überführung waren Kollegen von bremenports an gleich zwei Standorten gefordert. In Bremerhaven sorgten sie dafür, dass das schwimmende Bauteil zunächst das enge Nadelöhr der Kaiserschleuse passierte. Anschließend stand in Bremen die schwierigste Passage an: Das 32 Meter breite Tunnelröhren-Teil musste durch die Oslebshauser Schleuse bugsiert werden – bei einer befahrbaren Breite von nur 33 Metern.
„Was unsere Kolleginnen und Kollegen hier gemeinsam mit den Lotsen und Schlepperkapitänen geleistet haben, war echte Präzisionsarbeit auf engstem Raum“, lobt Henry Behrends, Bereichsleiter Hafenbetrieb bei bremenports. „Ein derart gewaltiges Bauteil zentimetergenau durch die Schleuse zu bringen, verlangt enorme Erfahrung, Konzentration und Teamgeist. Das war Hafenarbeit auf höchstem Niveau.“

Foto wie Mitten in der Nacht das Tunnelteil durch die Kaiserschleuse in Bremerhaven bugsiert wurde
Mitten in der Nacht wurde das Tunnelteil durch die Kaiserschleuse in Bremerhaven bugsiert.

Auch der stellvertretende Hafenkapitän Joachim Bothe, der den Transport mitorganisiert und fachlich begleitetet hat, zeigt sich beeindruckt: „Diese hohlen Tunnelelemente sind wie rohe Eier zu behandeln – schon das kleinste Anstoßen hätte verheerende Folgen haben können. Umso größer ist die Erleichterung, dass das erste Segment nun unversehrt und planmäßig seinen Platz in Bremen erreicht hat.“
Das Tunnelelement mit dem Namen „Judith“ wurde in den vergangenen Monaten im Kaiserdock II der Lloyd Werft in Bremerhaven gefertigt. Im Kalihafen wird es nun weiter ausgerüstet und zwischengelagert, bis alle sechs geplanten Elemente vollständig hergestellt sind. Das zweite Element, „Martha“, soll in der Nacht vom 5. auf den 6. November auf den Weg von Bremerhaven nach Bremen gehen. 
Ab 2027 sollen die fertigen Segmente dann zwischen Seehausen und Burg-Grambke in die Weser abgesenkt werden. Der rund eine Milliarde Euro teure Wesertunnel schließt die Lücke der A281 und schafft künftig eine direkte Verbindung zwischen der A27 und der A1. 

Foto der „Crew“ des Tunnelteils, dass nur etwa 50 cm aus dem Wasser ragte, bei der Passage durch die Schleuse.
Die „Crew“ des Tunnelteils, dass nur etwa 50 cm aus dem Wasser ragte, bei der Passage durch die Schleuse.
  • Portrait von Matthias Koch
    Matthias Koch

    Pressesprecher

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